Am 1. Juli 2023 wird das EUCLID-Teleskop der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit einer SpaceX Falcon 9-Rakete von Cape Canaveral aus starten. Ziel der Mission ist die Erforschung der dunklen Materie und die Erstellung einer Karte des Universums mit der Zeit als vierter Dimension.
Die Teleskopbilder werden mit zwei wissenschaftlichen Instrumenten im sichtbaren (VIS) und nahen infraroten Spektralbereich (NISP) analysiert. Materion Balzers Optics (Optics Balzers Jena GmbH) entwickelte und fertigte die optische Beschichtung für wesentliche optische Komponenten.
Das VIS-Instrument besteht aus einer Kamera, die Form und Position der Galaxien misst, während das NISP-Instrument über die gemessene Rotverschiebung des Lichts die Entfernungen der Galaxien bestimmt.
Um das einfallende Licht auf beide Instrumente zu verteilen, ist ein Strahlteiler notwendig, der das sichtbare Licht möglichst ohne optische Verluste reflektiert, das infrarote Licht verlustfrei passieren lässt und gleichzeitig jede Verzerrung der Wellenfront des Lichts vermeidet. In Jena wurde dazu in mehrjähriger Arbeit eine Beschichtung mittels Magnetron-Sputter-Technologie entwickelt, die an der Grenze des technologisch Machbaren liegt. Alle funktionskritischen Eigenschaften mussten nicht nur bei Raumtemperatur, sondern auch bei der Einsatztemperatur von -170°C nachgewiesen werden.
Das NISP-Spektrometer des EUCLID-Teleskops hat das größte Sichtfeld, das jemals für ein Infrarot-Instrument im Weltraum entwickelt wurde. Materion Balzers Optics in Jena lieferte dafür insgesamt 4 verschiedene optische Filter, die helfen, das Licht aus den Tiefen des Weltalls zu analysieren.
Weitere Informationen:
https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Euclid